Angebote zur Entwicklung proaktiver Bewältigungsstrategien
Organisationale Geschlechterungleichheiten haben negative Folgen für junge Wissenschaftlerinnen
Als einer der bedeutsamsten Gründe für den Ausstieg aus der Wissenschaft gilt unabhängig vom Geschlecht die Unsicherheit der Laufbahn (vgl. Beaufaÿs und Löther 2017, S. 354), ein Aspekt, der insbesondere im Hinblick auf die Vereinbarkeit von akademischer Karriere und Familie relevant wird. Darüber hinaus zeigen verschiedene Studien jedoch, dass Frauen häufiger als Männer eine „kulturbasierte Exklusion“ erleben: „Fehlendes Lob und Feedback, eine gefühlte Zurückweisung und Geringschätzung …sowie die fehlende Bestärkung in einer wissenschaftlichen Laufbahn verstärkten ihre vorhandenen Zweifel, nicht ausreichend für eine Wissenschaftskarriere befähigt zu sein …“ (Best et al. 2016, S. 67f.) . Diese Befunde bestätigt auch eine aktuelle Untersuchung Kahlerts(vgl. ebd. 2015, S. 60ff. ). Ihr zufolge wird ein „akademische[s] Frauensterben“ in von Geschlechterungleichheiten durchzogenen Wissenschaftsorganisationen am Übergang in die in der Regel prekäre Posdocphase besonders virulent. In dieser Phase komme es durch Prozesse von Fremd- und Selbstselektion zu einem „Frauenschwund“; insbesondere soziale Praktiken im Kontext von Betreuung und Förderung seien ursächlich dafür, dass dem Wissenschaftssystem in dieser Phase „anteilig mehr Frauen als Männer verloren gehen“ (ebd. 2015, S. 61). Mit dem Aufstieg im Wissenschaftssystem nimmt der Frauenanteil ab.
Um junge Wissenschaftlerinnen dabei zu unterstützen, ihren individuellen Karriereweg zu finden und erfolgreich zu gehen, biete ich an:
Workshops, Team-Coaching und Peer-Mentoring für Promovendinnen und PostDocs
Team-Coaching und Workshops unter der Leitung von Alexandra Busch als zentraler Bestandteil im Mentoring-Programm der Leibniz Universität Hannover.
Team-Coaching und Peer-Mentoring für Promovendinnen und PostDocs
Die Teilnahme an einem Team-Coaching ermöglicht es, persönliche Ziele zu definieren, zu operationalisieren und Antworten auf relevante Karriere-Fragen zu bekommen. Gleichzeitig stehen die Regeln und Anforderungen des Wissenschaftssystems und die Junior Scientists, die in diesem System arbeiten und sich entwickeln möchten, im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Grundlagen erfolgreichen Team-Coachings
Offenheit, Vertrauen, Respekt und die Bereitschaft zu konstruktiver Kritik sind die Grundlage erfolgreicher Arbeit im Peer-Team.
Team-Coaching: So geht’s
In den interdisziplinär besetzten Coaching-Teams stärkt und motiviert Sie der regelmäßige und geregelte Austausch bei den monatlich stattfindenden Gruppentreffen. Sie lernen immer „by doing“ und können zur Lösung konkreter Probleme auf das Wissen und die Erfahrungen Ihrer Peers zugreifen.
Ich stehe Ihnen während der gesamten Laufzeit als langjährig erfahrene Senior-Beraterin mit umfassender Coaching- und Feldkompetenz zur Seite. Ich leite die drei themenorientierten Praxistage (Start-, Mittel- und Abschlussseminar) zur Vermittlung und Erprobung all der Fähigkeiten, die an Hochschulen karriereentscheidend sind.
Außerdem begleite ich Sie bei der gemeinsamen Arbeit im Gruppenprozess und bin als professionelle Unterstützerin in persönlichen Krisensituationen für Sie da.
TeilnehmerInnen-Feedback
„Weil es einfach Spaß macht“: TeilnehmerInnen-Feedback zu Promovendinnen- und PostDoc-Kompetenzteams©
„Für mich ist das Team Mentoring mehr als das Zusammenspiel von Coaching, Kompetenzteams und Mentoring. Es ist ein Projekt zum Erfahrungsaustausch und ein Netzwerk, das sich auch nach den sechs Monaten noch stetig vergrößert. Die Grundlage für das Zusammenwirken im Kompetenzteam und die Tandempartnerschaft bildeten die Seminare, in denen neben Workshops und Gesprächen zu für uns relevanten Themen auch immer Raum für unsere persönlichen Themenwünsche war. Das in den Seminaren Erlernte erleichterte uns die Arbeit im Kompetenzteam, während der wir aktuelle Themen aus unserem Studium besprechen konnten. Dabei flossen die Erfahrungen von sechs Studentinnen aus verschiedenen Fachbereichen, die alle an unterschiedlichen Stellen ihres Studiums standen, ein, was für jede von uns eine große Bereicherung war. Die Gespräche mit den Mentorinnen und Mentoren zeigten neue und zum Teil ungeahnte Perspektiven auf und boten darüber hinaus die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und Fragen zu klären. Das Team Mentoring bestätigte mich in meiner Entscheidung für die Wissenschaft. Was zunächst als Tendenz begann, wurde im Laufe des Projekts immer konkreter und am Ende hatte ich eine ziemlich genaue Vorstellung dessen, was ich mir nach meinem Studium wünsche. (Inzwischen wurde diese Vorstellung zur Realität.) Dadurch konnte ich dem Ende des Studiums deutlich entspannter entgegen blicken.“
– Jil Klünder, Leibniz Universität Hannover –
Weitere Stimmen:
Promovendinnen- und PostDoc-Kompetenzteams©-Teilnehmer-Feedback 2012, 2013, 2014 und 2015
Referenzen und Referenzgeber
Zur Zeit leite ich Peer-Teams© für Promovendinnen und Habilitandinnen und Frauen aus MINT-Fächern an der Universität Hannover sowie an zahlreichen Graduiertenkollegs.
Referenzgeber und Referenzgeberinnen:
Jana Pannicke, Referentin für Gender im Hochschulbüro für ChancenVielfalt der Leibniz Universität Hannover.
Marius Heidrich, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Erfurt.
Karolina Siegert und Alice Junge, Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen IfS der Leibniz Universität Hannover.
Dr. Raphaela Knipp, Wissenschaftliche Koordinatorin des DFG-Graduiertenkollegs „Das Dokumentarische. Exzess und Entzug“ an der Ruhr-Universität Bochum.
Helga Gotzmann, Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Universität Hannover.
Literatur
Beaufaÿs, Sandra; Löther, Andrea (2017): Exzellente Hasardeurinnen.Beschäftigungsbedingungen, und Geschlechterungleichheit auf demwissenschaftlichen Arbeitsmarkt. In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift desWirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung70(5), S. 348–355.
Best, Kathinka; Wangler, Julian; Schraudner, Martina (2016): Ausstieg statt Aufstieg?Geschlechtsspezifische Motive des wissenschaftlichen Nachwuchses für den Ausstieg aus der Wissenschaft. In: Beiträge zur Hochschulforschung 38 (3), S. 5273.
Kahlert; Heike (2015): Nicht als Gleiche vorgesehen. Über das „akademischeFrauensterben“ auf dem Weg an die Spitze der Wissenschaft. In: Beiträge zurHochschulforschung 37 (3), S. 60–78.